Artist statement
Im Mittelpunkt meiner Arbeiten steht die Mensch-Natur-Beziehung. Der Mensch eignet sich die Natur an, die Natur vereinnahmt Kulturgut als Grundlage neuer Transformationsprozesse.
Der Verlust der Artenvielfalt und die Folgen des Klimawandels sowie der Umgang des Menschen mit der Natur sind Themen meiner Arbeiten. Vorgefundene surreal wirkende Szenarien können ebenso die Grundlage meines Arbeitsprozesses bilden, wie geplante Versuchsanordnungen. Ich beobachte das Entstehen und Vergehen, halte Zwischenstadien fest und hinterfrage Ordnungssysteme, die den Wunsch des Menschen nach Kontrolle und Klassifizierung sichtbar machen. Die Natur schafft sich wiederum ihre eigenen Systeme. Was ist planbar, wann kommt es zum Kontrollverlust?
Meine Arbeiten handeln vom Überleben der Natur und vom Leben (mit) der Natur.
Die Folgen des Klimawandels, des Artensterbens sowie ökologische Katastrophen zeigen uns immer mehr unsere Grenzen auf und lassen uns unsere Abhängigkeit von einer intakten Umwelt spüren.
In einigen meiner Arbeiten trifft Künstlichkeit auf domestizierte Natur. Dabei wird Unlebendiges mit Lebendigem vereint, die Grenzen verschwimmen.
Was ist ursprünglich natürlich, was durch menschliche Eingriffe über Jahrhunderte optimiert? Was ist Natur?
Sophie Tiller, 2023